Das digitale Erbe der Stadt sichern
09.08.2019
Der Archivierungsauftrag des Stadtarchivs, archivwürdige Verwaltungsunterlagen zu verwahren, erstreckt sich nicht nur auf Pergamenturkunden und Papierakten. Auch die entsprechende digitale Überlieferung ist dauerhaft, das heißt über die Lebensdauer kommerzieller Hard- und Softwaresysteme hinaus zu erhalten.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, hat das Stadtarchiv im Verbund mit weiteren Kommunal- und Kreisarchiven den Datenverbund ITEOS mit der Einrichtung eines Kommunalen Digitalen Langzeitarchivs beauftragt. "Das ist ein großer Schritt für uns"; so Dr. Roland Deigendesch, Leiter des Stadtarchivs. Eingesetzt wird dabei das vom Landesarchiv auf der Grundlage internationaler Standards entwickelte Archivierungssystem DIMAG. Dieses "digitale Magazin" gewährleistet den sicheren Import, eine ausreichende Dokumentation und die authentische Erhaltung der Daten. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, diese auch langfristig nutzen zu können. 2018 ist das Stadtarchiv insbesondere mit der Übernahme der archivreifen Daten aus dem städtischen Gewerberegister in den Produktivbetrieb von DIMAG eingestiegen. Es wird seither kontinuierlich nicht nur für die Archivierung solcher "born digitals", sondern auch für die "Ablage" von Nutzungs- und Sicherungsdigitalisaten analoger Archivalien genutzt. Bei einem Pressetermin wurde den Medienvertretern das OAIS-Modell (ISO 14721) als Konzept der digitalen Langzeitarchivierung erläutert. An Hand zweier Beispiele wurde demonstriert, wie "Primärdatenobjekte" im DIMAG "aufbewahrt" werden: dem Digitalisat eines Altstadtplans der 1840er-Jahre sowie einer xml-Datei. Letztere beinhaltet die Daten des umfangreichen und in den 1950er-Jahren erstellten Findbuchs zum Bestand der reichsstädtischen Urkunden und Akten, das 2015 retrokonvertiert worden war.
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